Jörg Vierke
Diese nach Channa marulia zweitgrößte Schlangenkopf-Art kann eine Körperlänge von 1 m und ein Gewicht von über 20 kg erreichen. Sie fällt besonders durch ihre im Vergleich zu anderen Channa-Arten sehr kleinen Schuppen auf.
Jungfische haben zwei annähernd parallel dunkle Längsstreifen, die sich bis Schwanzflosse hinein erstrecken. Der obere Streifen beginnt an der Schnauzenspitze und durchzieht das Auge, der untere verläuft durch die Brustflossenbasis. Die zwischen dem Streifen liegende Körperpartie ist leuchtend orangerot gefärbt, jenseits der Streifen ist der Körper unscheinbar.
Die Färbung der Alttiere kann sehr unterschiedlich ausfallen. Meist sind sie im unteren Körperdrittel weißlich, am Rest des Körpers dunkelgrau. An den Seiten sind oft mehr oder weniger unregelmäßige Flecken. Die Jugendzeichnung verändert sich manchmal früh, teilweise erst sehr spät. Im Schauaquarium von Colombo (Sri Lanka) sah ich etwa meterlange Exemplare, die immer noch die typischen Streifen der Jungtiere trugen. Allerdings war die Zwischenzone nicht rötlich, sondern eher cremefarben.
Die weitverbreitete Art kommt in Südindien vor, offenbar aber nicht in Sri Lanka. Auch in Burma, Thailand, Malaysia, Kambodscha, Vietnam, Bangka, Borneo, Sumatra und Java ist sie zu Hause. Sie lebt bevorzugt in großen Strömen und Kanälen.
Trotz seiner Größe wird der Riesenschlangenkopf vergleichsweise häufig im Aquarien gehalten. Das liegt an dem schönen Aussehen sowohl der Alt- wie auch der Jungtiere. In Schauaquarien kann man gut auch mehrere Altfische miteinander vergesellschaften. Vermutlich hängt diese Verträglichkeit sogar mit der auffallenden Färbung der Großfische zusammen: Auch im Freiwasser sieht man gelegentlich ganze Jagdgemeinschaften von Riesen-Schlangenköpfen, die sich Schwärme von Beutefischen zutreiben. Daher ist es denkbar, daß die auffallende Färbung bei der Koordination hilfreich sein kann.
This paragraph is originally published in: Jörg Vierke - Räuberbande im Aquarium, Stuttgart 1993; ISBN 3-440-06583-9. The use of these data is acknowledged by the author. We want to encourage the reader to buy this book, it contains some wonderful channa photos of which we do not have the publishing permission.
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