Der Quergestreifte Schlangenkopf Channa striata (BLOCH, 1793)

Jörg Vierke

Quergestreifte Schlangenkopffische in Süd- und Südost-Asien die häufigsten Schlangenköpfe, sie werden als »Common Snakehead« bezeichnet. Sie leben zwar auch in Flüssen und Kanälen, häufiger jedoch in Teichen, Tümpeln, Sümpfen, Marschen, ja sogar in Reisfeldern und im Brackwasser. Auch im Bergland trifft man Quergestreifte Schlangenköpfe an. Dort erreichen sie aber geringere Größen.

Fundorte gibt es auf Sri Lanka (Ceylon), in Vorderindien, Südchina, Burma, Thailand, auf der Malaiischen Halbinsel, den Inseln Indonesiens einschließlich Borneo, Celebes, den Molukken und Timor. Außerdem sind sie auf den Philippinen und auf Hawaii eingebürgert.

Dem großen Verbreitungsgebiet entsprechend sind Quergestreifte Schlangenköpfe sehr variabel gefärbt. Im Gegensatz zu einigen anderen Schlangenköpfen verändert sich die Färbung in Abhängigkeit von der jeweiligen Stimmung des Tieres kaum. Erwachsene Tiere haben meist 6 bis 15 dunkle Querstreifen an der Seite, die V-förmig nach vorne zeigen. Die Oberseite kann grünlich, grau oder auch braun sein, die Seiten sind weiß, grau oder gelblich.

DERANIYAGALA (1952) beschreibt die Jugendfärbung Quergestreifter Schlangenkopffische aus Sri Lanka: Bis zur Größe von 15 mm sind sie leuchtend orangerot gefärbt, anschließend färben sie sich zunächst vor allem an Rücken und Unterseite unscheinbarer, so daß bei 25 mm großen Tieren von der Orangefärbung nur noch ein unscharfer Längsstreifen geblieben ist. Die dunklen Querstreifen erscheinen erst bei etwa 40 mm langen Tieren. Bei ihnen bildet sich auch ein augenfleckartiges Gebilde am Hinterrand der Rükkenflosse. Mit zunehmendem Alter verschwindet der Fleck wieder.

Junge Channa striata, die ich aus Thailand (nähere Umgebung von Bangkok) mitgebracht hatte, färbten sich genau wie die oben beschriebenen Tiere aus Sri Lanka um.

Die robusten Tiere stellen weder an das Wasser noch an die Art des Futters besondere Ansprüche. Allerdings sind sie sehr gefräßig und schnellwüchsig, zudem recht aggressiv. Auf Dauer wird man in nur mittelgroßen Becken nicht mehr als ein Tier halten können.

Auch Ch. striata wurde schon wiederholt in Gefangenschaft gezüchtet. Hierzu sind aber Großbecken zu empfehlen. Die angesetzten Tiere sollten mindestens 20 cm groß sein.

Ausführliche Berichte über das Brutverhalten im Freiwasser gibt es von Sri Lanka ( WILLEY ) und den Philippinen (HERRE): Die Alttiere wählen einen ruhigen, dichtbewachsenen Platz und beißen dort alle Wasserpflanzen weg. Nach der Eiablage schwimmen die Eier als dünner Film unter der Wasseroberfläche und werden vom Männchen scharf bewacht. Die bernsteinfarbenen, manchmal auch kräftig gelben Laichkörner haben einen Durchmesser von 1,2 bis 1,5 mm.

Das Schlüpfen erfolgt je nach Temperatur nach 1 bis 3 Tagen. Die Larven sind dann 3,5 mm lang. Nach 4 Tagen haben sie 6,75 mm und in der neunten Woche bereits 20 mm Gesamtlänge erreicht. Gewöhnlich bemühen sich beide Eltern um die Jungfische, die in einem dichten Schwarm zusammenbleiben und alte gleichzeitig zum Luftholen an den Wasserspiegel kommen. Ab einer Größe von 5 bis 6 cm beginnt sich der Schwarmzusammenhalt der Jungen aufzulösen.

This paragraph is originally published in: Jörg Vierke - Räuberbande im Aquarium, Stuttgart 1993; ISBN 3-440-06583-9. The use of these data is acknowledged by the author. We want to encourage the reader to buy this book, it contains some wonderful channa photos of which we do not have the publishing permission.

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