Jörg Vierke
Diese vergleichsweise kleine Schlangenkopf-Art ist in der Färbung sehr variabel. Oberseits ist sie in der Regel grünlichbraun, unterseits gelblich oder weißgrau. Auf der oberen Körperhälfte befinden sich schräg verlaufende dunkle Querbänder, an der Unterseite einzelne Flecken. Die Kehle mancher Tiere ist gelegentlich blaugrün, vielleicht ein Geschlechtsmerkmal.
Anfangs sind die Jungen noch weißlich, fast silberglänzend und haben auf dem Rücken und längs der Seiten etwas unterhalb der Mitte je einen schwarzen Längsstreifen. Nach und nach geht die silberne Längsstreifung in ein herrliches Goldgelb über. Diese kontrastreiche Streifung tragen die Jungfische oft noch mit einer Länge von 7 cm.
Der Punktierte Schlangenkopf ist in ganz Vorderindien und Sri Lanka häufig. Vorzugsweise kommt er in stillstehenden Gewässern vor, also in kleinen und größeren Teichen und Seen. Nur gelegentlich wird der Punktierte Schlangenkopf auch in Flüssen gefangen. In Indien hat er sich als besonders widerstandsfähig gegen Verschlechterungen der Wasserqualität durch Industrieabwässer erwiesen. Die im Hügelland lebenden Ch. punctata bleiben in der Größe deutlich hinter den FlachlandTieren zurück.
Die anspruchslosen Fische sind für das Artaquarium sehr zu empfehlen. Es sollte gut mit Steinen, Wurzeln und Pflanzen gegliedert sein.
Channa punctata war die erste Schlangenkopf-Art, die gezüchtet wurde. Die Zucht gelang KÖHLER (»Blätter« 1907) in einem 100-Liter-Aquarium bei einer Temperatur von 37 °C (!). Das Ablaichen geschah in der Nacht. Es wurde kein Nest gebaut - eine Beobachtung, die auch durch Freilandbeobachtungen bestätigt wird. Am Morgen war der ganze Wasserspiegel mit schwach gelblich-durchsichtigen Eiern bedeckt. Das Männchen stand direkt unter dem Laich, auch das durch Bisse stark beschädigte Weibchen konnte nun ungehindert bei dem Laich und der heranwachsenden Brut bleiben. KOHLER schätzte die frischgeschlüpften Jungfische auf mindestens 1500!
Im Freiwasser findet man die goldgestreiften Jugendformen besonders in den Monaten Mai und Juni, gelegentlich auch später. Die bernsteinfarbenen Eier haben einen Durchmesser von 1,2 mm. Die etwa 3,2 mm langen Larven schlüpfen nach 24 Stunden. Schon am 4. Tag sind sie 5 mm lang und tragen ihr schokoladenbraunes, goldgestreiftes Jugendkleid.
This paragraph is originally published in: Jörg Vierke - Räuberbande im Aquarium, Stuttgart 1993; ISBN 3-440-06583-9. The use of these data is acknowledged by the author. We want to encourage the reader to buy this book, it contains some wonderful channa photos of which we do not have the publishing permission.
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