This is the title picture of Blochs Ausländische Fische Part VII in which the first description of the below snakeheads have occured the first time in the year 1793. |
Ungleichförmige Schuppen am flachen Kopfe.
Pisces capite depresso variis tecto.
Man erkennt diese Fische an dem flachen Kopfe, der mit Schuppen von verschiedenen Umrissen bedeckt ist. Da diese Fische hierin den Schlangen ähnlich sind, so habe ich Gelegenheit genommen, das Geschlecht danach zu benennen, mehr, da ich sie in kein anderes bringen konnte. Bey den bisher bekannten Fischen haben die Schuppen am ganzen Körper eine einförmige Bildung, die sich nur in der Grösse unterscheiden, bey diesen hingegen haben sie am Rumpfe einerley Umriss, am Kopfe hingegen weichen sie untereinander in Ansehung der Bildung sehr merklich ab. Ueberdies unterscheiden, sich auch die Schuppen am Rumpfe von den andern dadurch, dass jene an ihrer Oberfläche gestrahlt und glatt, und diese von kleinen runden Erhöhungen rauh find, wie solches durch die auf der Tafel vorgestellte und vergrösserte Figur sichtbar ist. Auch hierin gleicht der Kopf dieser Fische dem Kopfe der Schlangen, dass er flach gedrückt, vorn rund ist, und hinten in eine stumpfe Spitze ausgeht. Sie haben einen gestreckten Körper und sieben mit weichen Strahlen versehene Flossen. Die Rücken- und Afterflosse ist lang, und die am Schwanze rund.
Das Vaterland der zu diesem Geschlechte gehörigen Fische ist die Gegend um Tranquebar.
Vor der Hand besteht dieses Geschlecht nur aus zwey bisher noch unbekannt gebliebenen Arten.
Körper schwarz punktirt. K. 5, Br. 16, B. 6, A. 22, S. 14, R. 3 1.
Cephalophis corpore nigro-punctato. B. V, P. XVI, V. VI, A. XXII, C. XIV, D. XXXI.
Die schwarzen Punkte, die man fast am ganzen Körper wahrnimmt, dienen zum Merkmal dieses Fisches.
In der Kiemenhaut zählt man fünf, in der Brustflosse sechszehn, in der Bauchflosse sechs, in der Afterflosse zwey und zwanzig, in der Schwanzflosse vierzehn und in der Rückenflosse ein und dreissig Strahlen. Der Kopf ist flach, und wie erwähnt, mit ungleichförmigen Schuppen be deckt die Mundöffnung ist weit; die Kinnladen find gleich lang, und mit kleinen spitzen Zähnen versehen. Der Gaumen ist rauh, die Zunge glatt, die Lippenknochen find sehr schmahl, die Nasenlöcher einfach, röhrenförmig und dicht den Augen sichtbar; letztere find klein, und nahe an der Mundöffnung befindlich ihr Stern ist schwarz, und der Ring blau. Die Kiemenöffnung ist weit, und die Kiemenhaut liegt verborgen. Der Bauch ist kurz, und der After nur halb so weit vom Kopfe als von der Schwanzflosse entfernt. Die Seitenlinie macht hinter der Brustflosse einen kleinen Absatz und läuft vom Rücken zu dem Bauche gleich weit entfernt, nach der Schwanzflosse. Der Rumpf ist lang und fleischig, der Rücken und Bauch rund. Die Brust- und Bauchflossen sind kurz und abgerundet. Die sämmtlichen Strahlen find weich und vierzweigig Die Grundfarbe dieses Fisches ist schmutzig weiss; die vom Rücken und den Flossen schwarz.
Dieser Fisch ist ein Bewohner der Gewässer an der Malabarischen Küste. Ich erwarte mit dem zunächst von daher kommenden Schiffe die Naturgeschichte sowohl von diesem als von den übrigen in diesem Theile beschriebenen die mit diesem ein gleiches Vaterland haben.
Braune Streiffen am Körper. K. 5, Br. 17, B. 6, A. 26, S. 17, R. 43.
Cephalophis corpore bruneo-striato B. V, P. XVII, V. VI, A. XXVI, S. XVII, D. XLIII.
Die braunen Streiffen, die man sowohl am Rumpfe als an einigen Flossen wahrnimmt, sind ein Merkmal, wodurch dieser Fisch von den vorhergehenden leicht unterscheiden ist.
In der Kiemenhaut zählt man fünf, in der Brustflosse siebzehn, in der Bauchflosse sechs, in der Afterflosse sechs und zwanzig, in der Schwanzflosse , und in der Rückenflosse drey und vierzig Strahlen.
Der Kopf ist flach und mit Schuppen von verschiedener Gestallt bedeckt. Die Kinnladen sind gleich lang, und mit feinen spitzen Zähnen besetzt. Der Gaumen ist rauh, die Zunge frey und glatt. - Die Nasenlöcher sind einfach, rund und dicht an den Augen befindlich. Beide stehen nahe an der Mundöffnung und letztere haben einen schwarzen Stern und einen hochrothen Ring, der nach dem Sterne zu ins Grüngelbe fällt. Die Kiemendeckel sind dergestalt von den Schuppen bedeckt, dass man nicht unterscheiden kann, ob einer oder zwey vorhanden sind. Die Kiemenhaut liegt innerhalb der weiten Kiemenöffnung. Der Rumpf ist gestreckt; die Schuppen sind rauh und dünn; die Seitenlinie von dem schwarzgrünen Rücken und dem weissgelben Bauche gleich weit entfernt; die Strahlen in der braungestreifften Rücken- und Afterflosse sind einmal und die in den übrigen Flossen zweimal getheilt.
Was die Naturgeschichte dieses Fisches anbelangt, so will ich dem Herrn Missionair John, dem ich sowohl den Fisch als auch eine daselbst gemachte Zeichnung zu verdanken habe, selbst erzählen lassen. Seine Worte sind:
«Dieser Fisch heisst auf malabarisch Tamulici Wrahl . Die grössten werden eine Elle lang und dicker als ein Arm. Er hält sich in Teichen im Schlamme auf, und wird deswegen nicht mit Netzen, sondern mit einem aus Reiser geflochtenen Fischreuse gefangen, welches rund, unten anderthalb Fuss weit und zwey Fuss hoch ist, schmal zugeht, oben aber eine Oeffnung hat, wodurch der Fischer einen Arm stecken kann. Dieses stürzen sie von einem Orte zum andern, um zu sondiren, wobey sie sogleich an der Bewegung des Fisches merken können, ob sie einen überdeckt haben. Er wird sehr gern gegessen und bey der Diät empfohlen.»
This section was originally published in Bloch, Markus Elieser: Naturgeschichte der ausländischen Fische; part VII; Berlin 1793; the original text and printings are made available through the central library of Zurich (Switzerland). The publishing is aknowledged by it - thank you Zurich.
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